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Handwerkerempfang mit Meisterhaftverleihung

Die Meisterhaft-Betriebe um Peter Loy, Stefan Fichtl, Leander Glogger und Reinhard Schuster bekamen die Urkunden überreicht von Luisa Bredschneijder (l., Obermeisterin Schuhmacherei) links und Markus Wasserle (r., Kreishandwerksmeister).

Am Sonntag, den 4. Februar fand im Landsberger Landratsamt der diesjährige Handwerkerempfang statt. Die Veranstaltung wurde genutzt, um auf das Jahr 2023 zurückzublicken und die aktuellen Herausforderungen und Chancen zu benennen. Außerdem wurden in diesem feierlichen Rahmen verdiente Persönlichkeiten geehrt. Aus den Reihen der Zimmerer- und Holzbau-Innung Landsberg am Lech wurden die zugehörigen Meisterhaft-Betriebe geehrt, wie auch ein Goldener Meisterbrief vergeben.

Zu Beginn des vom Duo „ScheinEilig“ musikalisch umrahmten Handwerker-Empfangs, nach Begrüßung der vielen Gäste aus Politik, Handwerk und sozialen Einrichtungen durch Moderator Dominic Wimmer, sprach Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl von einer Neuausrichtung der Innenstädte mit viel Leerstand. Die Struktur in Landsberg sei recht gut, es gebe noch etliches an Handwerk, das mit zur Belebung der Innenstadt beitrage. Er habe den Eindruck, 2024 könne nur besser werden, erklärte Franz Xaver Peteranderl in seinem Grußwort. Der Präsident der Handwerkskammer von München und Oberbayern zählte Anpassungsdruck, Fachkräftemangel, Zinsanstieg und Inflation als große Belastungen für das Handwerk auf. „Die Jahresbilanz 2023 kann sich trotzdem sehen lassen.“ Die wirtschaftliche Lage sei gut, die Betriebe hätten für 2024 hohe Auftragsbestände, die Materialknappheit werde weniger. Über die derzeitigen Proteste sagte Peteranderl, die Kammer könne nicht zu Demonstrationen aufrufen, sie sei Bindeglied zwischen Mitgliedern und Politik. Sie begleite die Proteste jedoch offensiv, es sei eine Schmerzgrenze erreicht, diese müsse verdeutlicht werden. Gefordert sei die Gleichwertigkeit von akademischen und handwerklichen Berufen. „Die ausufernde Bürokratie ist eine moderne Geisel“, so der Kammerpräsident, „es muss etwas dagegen getan werden.“ In der Vergangenheit habe es dazu schon einige Projekte gegeben – „passiert ist nichts“.

Von „hohen Bürokratie-Hürden“ sprach auch Kreishandwerksmeister Markus Wasserle in seiner Rede. Die Digitalisierung hingegen werde nur mäßig vorangetrieben. Mit dem neu gegründeten „IT Verbund Landsberg“ verbindet Wasserle die Hoffnung auf schnellere Genehmigungsverfahren. Die Handwerker ermunterte er, mitzumachen und für das Projekt kräftig zu klappern. Eine Chance sieht er auch in der KI: „Ihr Einsatz ist die Zukunft bei der täglichen Büroarbeit.“ Das Handwerk müsse mit der Zeit gehen: „Auch die Energiewende geht nur mit uns gemeinsam. Wir haben die entsprechenden Fachkräfte dafür.“ Vom Mangel an Azubis seien vorwiegend die Friseure mit vielfach unbesetzten Lehrstellen betroffen. Hier müssten bessere steuerliche Rahmenbedingungen geschaffen werden, um die Schwarzarbeit einzudämmen. Generell müsse es im Handwerk möglich sein, die Arbeitszeiten flexibel zu gestalten. Die vorgeschriebenen Wochenstunden einzuhalten, sei oft nicht möglich. Als Beispiele nannte der Kreishandwerksmeister die Abhängigkeit vom Wetter, das zeitliche Erfüllen eines Auftrags oder drängende nachfolgende Gewerke. Manch Handwerker bewege sich dabei am Rande der Legalität. „Fällige Überstunden werden sich jedoch ausgleichen“, versicherte Wasserle.

Es folgte ein Ehrungs-Marathon, dem sich eine Vorstellung der Aktion „Handwerk mit Herz“ durch Karl-Heinz Dittler anschloss. Thomas Krautwald von der Sparkasse Landsberg-Dießen erhielt eine Ehrenurkunde als Dank für seine Unterstützung des Handwerks. Eine solche wurde auch an den Dießener Sattlermeister Michael Ruoff für beste Ausbildung von Nachwuchs übergeben. Auf Innungs-, Landes- und Bundesebene erfolgreicher Nachwuchs in unterschiedlichen handwerklichen Berufen wurde ausgezeichnet. Dass das Betriebsklima meistens stimmt, zeigten die vielen Urkunden für langjährige Betriebszugehörigkeiten. Bei den Betriebsjubiläen schoss die Firma Holzbau Loy in Eresing den Vogel ab. Das Unternehmen wurde vor 112 Jahren gegründet.

Das „Meisterhaft“ Gütesiegel ist eine Auszeichnung für Kompetenz und Zuverlässigkeit. Die Zimmerei Koller GbR aus Weil, Holzbau Reisach eK aus Landsberg, Zimmerei Franz X. Willig aus Penzing freuten sich über 3-Meisterhaft-Sterne, Holzbau Schuster aus Geltendorf, Loy Holzbau GmbH aus Eresing über 4-Meisterhaft-Sterne und Holzbau Fichtl GmbH aus Hechenwang und Holzbau Glogger GmbH & Co. KG aus Pürgen über 5-Meisterhaft-Sterne.

Den Goldenen Meisterbrief für mindestens 35 Jahre meisterliches Arbeiten, der mit dem traditionellen Meistertrunk ein wenig begossen wurde, erhielten sieben Handwerksmeister, darunter auch der Zimmermeister Wolfgang Walter

Landsberger Tagblatt – ROMI LÖBHARD

Wolfgang Walter bekam im Rahmen des Handwerkerempfangs den Goldenen Meisterbrief verliehen.

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